Beruflicher Neuanfang Schritt für Schritt
- Anna Schüller
- 1. Mai
- 4 Min. Lesezeit
Dein Weg nach Dienstzeitende

Bald ist es soweit, du hängst deinen aktiven Dienst an den Nagel. Vielleicht hast du es bereits.
Zeit für etwas Neues!
Jetzt steht dir ein neuer Lebensabschnitt bevor – einer, der vieles verändern wird.
Kein Kasernenalltag mehr, keine festen Strukturen, kein erkennbarer Auftrag.
Dafür: jede Menge Möglichkeiten!
Aber auch jede Menge Fragen.
Die wichtigste ist:
Wie soll dein beruflicher Neuanfang aussehen?
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kopf zwar randvoll mit Erfahrungen ist, dir aber der Plan fehlt, wie du diese sinnvoll im zivilen Leben anwendest – dann ist dieser Artikel für dich.
Orientierungslosigkeit: Wenn plötzlich alles offen ist
Viele Soldaten stehen kurz vor ihrem DZE vor dem gleichen Dilemma: Im Tagesdienst war klar, was wann zu tun ist.
Doch jetzt herrscht Leere im Kalender – und Unsicherheit im Kopf.
Das ist völlig normal.
Denn das System Bundeswehr nimmt einem viele Entscheidungen ab. Doch im zivilen Leben musst du plötzlich selbst entscheiden, wo es hingehen soll.
Und genau da wird es knifflig.
Was jetzt hilft:
Mach dir bewusst, was DU wirklich willst.
Nicht, was andere erwarten (könnten).
Nimm dir Zeit, um deine Interessen, Werte und Stärken zu analysieren.
Schreib es auf. Probiere Dinge aus. Lass dir helfen. Je klarer dein Ziel, desto leichter wird der Weg dorthin.
Strategisch neu ausrichten: Übersetze deinen Lebenslauf
Im Militär hast du Fähigkeiten entwickelt, die auch in der Wirtschaft wertvoll sind – du weißt es nur noch nicht.
Ob Organisationstalent, Stressresistenz, Führungsstärke oder Technikverständnis: Die Frage ist nicht ob du etwas zivilverwertbares kannst, sondern wie du es beschreibst.
Das zivilberufliche Umfeld denkt und spricht in anderen Begriffen.
Mit dem militärischen Wortschatz kommst du oft nicht weiter.
Du musst lernen, deine Kompetenzen so zu formulieren, dass zivile Personalverantwortliche sie verstehen und schätzen können.
Was du tun kannst:
Schau dir an, wie andere Veteranen ihren Werdegang beschreiben – vor allem auf Plattformen wie LinkedIn. Analyse Stellenanzeigen und vergleiche sie mit deinen Erfahrungen und Tätigkeiten bei der Bundeswehr. Frage die KI oder Suchmaschine, was die ganzen fancy Berufsbezeichnungen genau beschreiben und du wirst sehen, vieles davon hast du dir in deiner Dienstzeit bereits angeeignet.
Nutze außerdem die Möglichkeiten zur Weiterbildung oder Umschulung, die dir zustehen, um deinen beruflichen Neuanfang in die richtige Bahn zu lenken. Entwickle ein klares berufliches Profil.
Beziehungen aufbauen: Warum dein Netzwerk dein nächster Job sein kann
In der Truppe läuft vieles über Struktur, Hierarchie und Befehl und Gehorsam. Im Zivilen läuft vieles über Beziehungen.
Jobs werden nicht nur über Anzeigen vergeben – viele Chancen entstehen durch Gespräche, Kontakte und Empfehlungen.
Wenn du nur wenige oder keine zivilen Kontakte hast ist das kein Hemmnis.
Jeder fängt irgendwo an. Aber du musst sichtbar werden – online und offline.
Worauf es ankommt:
Vernetze dich mit Menschen aus Branchen, die dich interessieren. LinkedIn ist dafür ein guter Ansatzpunkt. Teile dort, was dich bewegt, was du kannst, was du suchst. Geh auf Events und Messen. Tausche dich mit Ehemaligen aus. Werde Proaktiv! Warte nicht darauf, dass sich jemand bei dir meldet.
Und vor allem: Frage! Menschen helfen gern – aber dafür müssen sie wissen, dass du existierst.
Sichtbar werden: Zeige dich.
Viele machen den Fehler, still und heimlich nach dem neuen Job zu suchen.
Doch Sichtbarkeit ist kein Ego-Ding – sondern ein Erfolgstool.
Je sichtbarer du bist, desto mehr Chancen kommen zu dir und desto wahrscheinlicher ist es, dass sich irgendwo Türen öffnen.
Personalverantwortliche suchen online nach passenden Bewerberprofilen, doch sie finden nur die sichtbaren. Also zeig dich.
Was du tun solltest:
Erstelle ein klares, professionelles Online-Profil.
LinkedIn ist Pflicht.
Halte es aktuell.
Schreibe, was du kannst. Teile Erfahrungen. Zeig Präsenz. Wer dich findet, sollte auf Anhieb verstehen, wer du bist und wofür du stehst.
Und keine Angst, es klingt hart aber du bist nicht der Nabel der Welt. Hab also keine Angst davor dich zu zeigen. Es ist wie im Dienst, wie in Uniform Bahn fahren, wie all die Öffentlichkeitsveranstaltungen an denen du als Soldat teilgenommen hast.
Den Horizont erweitern: Raus aus der Komfortzone, rein ins Unbekannte.
Viele Soldaten schauen bei der Jobsuche nach dem, was sie im Dienst bereits ausgeübt haben – oder auf das, was ihnen der BFD vorschlägt. Doch da draußen gibt es noch so viel mehr.
Vielleicht wartet dein Traumjob in einer Branche, die dir bisher gar nicht in den Sinn kam.
Vielleicht steckt dein Talent in einem Bereich, den du in deiner Dienstzeit nicht einsetzen konntest. Jetzt ist die Zeit dafür!
Was dir hilft:
Informiere dich aktiv.
Lies Stellenanzeigen – auch solche, bei denen du denkst „passt nicht so ganz zu mir“.
Sprich mit Menschen aus verschiedenen Branchen.
Geh auf Messen, wälze Weiterbildungsmöglichkeiten.
Und habe den Mut, auch mal eine Weiterbildung in eine neue Richtung zu machen. Es geht nicht darum, exakt dort weiterzumachen, wo du aufgehört hast, sondern deinen eigenen Weg zu finden. Und dieser darf völlig anders aussehen, wenn du das möchtest!
Fazit: Klarheit schlägt Chaos
Der Schritt aus der Bundeswehr ist kein einfacher – aber er muss dich nicht überfordern.
Mit dem richtigen Mindset, einem klaren Plan und einem stabilen Netzwerk kannst du nicht nur irgendeinen Job finden, sondern den Job, der zu dir passt!
Lust, das Ganze strategisch anzugehen – mit Rückendeckung?

Ich begleite ausscheidende Soldaten wie dich genau bei diesem Schritt: Von „Ich habe keine Ahnung wie es weiter gehen soll“ bis hin zu einem konkreten Ziel, das zu dir passt – ob Anstellung oder Selbstständigkeit.
Im kostenlosen Erstgespräch schauen wir gemeinsam, wo du stehst und was du brauchst, um loszugehen. Unverbindlich, aber mit echtem Mehrwert.
Ich freue mich auf dich,
Anna
Comments