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Überwindung oder Abgrenzung?

Aktualisiert: 10. Okt. 2024

Welche Fragen dir bei dem Balanceakt auf dem schmalen Grat deiner Komfortzone helfen können.



Vor einigen Tagen wurde mir angeboten spontan einen Tandem Fallschirmsprung zu machen.


Schweißausbruch, flaues Gefühl im Bauch, Nervosität, tausend Gedanken in meinem Kopf. Mach ich es? mach ich es nicht? Überredungsversuche. Schlaflose Nacht. Tausend Szenarien in meinem Kopf.



Fallschirmsprung

Es war eine einmalige, geile Chance.


Mein symbolischer Neuanfang, mein Sprung in mein neues Leben.


Meine Chance, die alte schlechte Tandemerfahrung zu überschreiben und eine neue Positive zu programmieren. (Ja ich bin vor einigen Jahren schon einmal Tandem gesprungen und bis auf die 30 Sekunden freien Falls, war es eine sehr negative Erfahrung.)


Klar reizte mich diese Herausforderung auch, genau wie beim ersten Sprung.

Ich probiere gerne Neues aus und challenge mich immer wieder aufs Neue.


Doch das?


Ich war zeitweise unfähig eine Entscheidung zu treffen, obwohl mein Innerstes diese schon gefällt hatte. Ich wollte heute nicht springen!


Doch warum konnte ich diese Entscheidung anderen gegenüber nicht mitteilen und mir selbst nicht eingestehen?


Alte Glaubenssätze und Denkgrenzen!


  • Du darfst keine Schwäche oder Angst zeigen.

  • Du willst Coach sein, dann geh erstmal selber durch deine Angst.

  • Wenn du dich das nicht traust gehörst du nicht hierher.

  • Wenn du das nicht leisten kannst, bist du nichts wert.

  • Du warst Offizier, jetzt reiß dich mal zusammen.


 

Abgrenzung


Doch für wen und wieso hätte ich mich da überhaupt überwunden?


Ich wusste, ich würde nicht aus eigenen Stücken springen, sondern nur aus Druck und durch Überredung.

Ich wäre für andere gesprungen, um eben meinen Glaubenssätzen und alten Mustern treu zu bleiben.


Als mir dies bewusstwurde – und das dauerte viele Stunden und brauchte Impulse von außen - fragte ich mich, ob es nicht mal an der Zeit wäre, daran zu arbeiten mich abzugrenzen. Denn das ist eine meiner großen Baustellen. 


Aber grenze ich mich ab, wenn ich nicht springe oder ziehe ich den Schwanz ein und lasse mich von meiner Angst besiegen?


Dieses Chaos im Kopf machte mich fertig. Mein Körper rebellierte so stark, dass mir die Tränen kamen, ich hatte Gelenkschmerzen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Krämpfe. Ich war so unfassbar müde und ausgelaugt.


So ein Drama wegen eines Fallschirmsprungs? Nicht ganz…


Schon längst ging es nicht mehr darum, ob ich aus einem Flugzeug springen würde.


Ich war im Kampf mit mir selbst und gegen meine inneren Dämonen.


Ich stand mir selbst im Weg. Vielleicht kennst du das?


Ich wollte andere nicht enttäuschen, die (in meinem Kopf) Erwartungen an mich hatten und wollte an diesem Tag gleichzeitig auf mein Bauchgefühl hören und mich abgrenzen.


……


Nachdem feststand, dass ich nicht springe, fühlte ich mich einerseits erleichtert und ein bisschen stolz, da ich es geschafft hatte mich abzugrenzen. Anderseits fühlte ich mich unfassbar schlecht.

Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dieses Angebot abgelehnt zu haben. Ich fühlte mich wie ein Versager, klein und nicht im Stande mich zu überwinden (Da ist sie wieder, die Abhängigkeit meines Selbstwertes von meiner „Leistung“).


Ich legte ich mich ins Bett und schlief sofort ein. Mein Körper und mein Geist waren so erschöpft von meinem inneren Kampf.


Doch am Ende des Tages, nahm mir niemand diese Entscheidung übel. Im Gegenteil, denn es war lediglich ein Angebot, um mir so etwas zu ermöglichen. Niemand anderes hätte etwas davon gehabt, wenn ich springe.


Das Drama und die Erwartungen waren nur in meinem Kopf.


Es war also eher die Abgrenzung zu meinen inneren Konflikten und alten Glaubenssätzen, die ich zu bewältigen hatte.


Vielleicht ging es dir auch schon einmal so?



Überwindung und die richtigen Fragen






Na klar, die Frage ob man aus einem Flugzeug springen soll oder nicht stellt man sich nicht jeden Tag. Sie soll auch eher als Metapher dienen für die vielen Entscheidungen die wir alle tagtäglich in unserem Leben treffen dürfen.


Egal welche Entscheidungen das sind - nehme ich diesen Job an? Kündige ich? Ziehe ich an diesen Wohnort? Kaufe ich das Haus? Ziehen wir zusammen? Trinke ich heute Alkohol?

Mache ich diese Reise? – stelle dir IMMER diese drei Fragen:


WILL ich das?

Will ICH das?

Will ich DAS?


Und dann frage dich was genau diese Angst und das Unbehagen in dir auslöst. Vor was hast du wirklich Angst?


Höre in dich hinein und lass deine innere Stimme zu dir sprechen. Du kennst die Antwort bereits, du musst sie nur zulassen.


In meinem Beispiel hatte ich die meiste Angst vor dem Kontrollverlust der damit einhergeht, an einem fremden Menschen zu hängen, der mich dann aus einem Flugzeug fallen lässt. Das Vertrauen bzw. der Vertrauensvorschuss den ich hätte leisten müssen, war das nächste Problem. Beides nicht meine Paradedisziplinen. Dazu der alltägliche Gedankenkampf nicht genug zu sein.


Was ist es bei dir, was dir Angst macht, was dich innerlich kämpfen lässt?


Ist diese Angst begründet bzw. real? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass deine Befürchtungen Realität werden und was kannst du selbst tun, um diese Befürchtungen abzuwenden oder abzumildern?


Hast du zum Beispiel Angst in eine neue Stadt zu ziehen, in der du niemanden kennst?


Frage dich, wie du dort Menschen kennen lernen und Kontakte knüpfen kannst? Nimm dir Zeit, erkunde die Stadt, schau wo und wie du deine Hobbies dort ausüben kannst oder welche neuen Hobbies du vielleicht sogar ausprobieren kannst.


Kannst du selbst deine Befürchtungen nicht abmildern, dann frage dich, wer dir dabei helfen kann. Kennst du jemanden, der schonmal dasselbe durchgemacht hat? Wo findest du solche Menschen, wenn du sie noch nicht kennst? Gibt es Vereine oder Organisationen bzw. Anlaufstellen für deine Herausforderung?


Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr?


Zoome einmal heraus, betrachte die Herausforderung nüchtern und so neutral wie es dir möglich ist. Sieh es als Arbeitsauftrag, den du abarbeiten darfst und erschaffe dir so einen Pool von Möglichkeiten.


Deine Emotionen und Vorlieben etc. darfst du danach gerne wieder mit einbringen, wenn du verschiedene Türen vor Augen hast, die du öffnen kannst. Nun darfst du auf dein Bauchgefühl hören.


Aber denke stets daran: In deiner Komfortzone findet kein Wachstum statt! 


Willst du wachsen und dich weiterentwickeln gehört immer eine gewisse Herausforderung dazu.


Also trau dich, wage etwas und wachse über dich selbst hinaus.


Auch wenn ich mich an diesem Tag nicht überwunden habe aus dem Flugzeug zu springen, bin ich doch über mich hinausgewachsen indem ich Nein gesagt habe.


Auch das kann eine Herausforderung sein und lässt dich wachsen.

 

Was ist deine aktuelle Herausforderung?

 

Lass es mich gerne in den Kommentaren oder auf Instagram wissen.


Ich freue mich auf dich, bis bald!

Anna

 

 

 

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